Die Risiken von älteren Menschen bei einer Operation

„Das Risiko war es wert“. Ist es das wirklich? Immer mehr ältere Menschen lassen sich im Spital operieren. Doch wie gefährlich sind Operationen für ältere Menschen wirklich? Worauf sollten ältere Patienten und ihre Angehörigen achten? 

„Lohnt sich das noch?“ Wie gefährlich sind Operationen für ältere Menschen?

Viele halten das Risiko einer Operation im hohen Alter für zu gross. Auch wegen der oft notwendigen Vollnarkose. Doch das Risiko, aus der Narkose nicht mehr aufzuwachen, ist praktisch null. Das gilt auch für Hochbetagte. Denn während der Narkose werden die Patienten so gut überwacht wie auf einer Intensivstation. Trotzdem werden Operationen an hochbetagten Patienten oft für eine Gratwanderung gehalten. Was ist unangemessen? Es gibt keine definierte Altersgrenze für OPs an Kliniken oder Spitäler. Für Ärzte ist die gesundheitliche Verfassung entscheidender als das nummerische Alter. Es handelt sich um einen gemeinsamen Abwägungsprozess. So war es auch bei Maria S. Im Alter von 101 Jahren hatte sie einen sogenannten Sehnenfadenabriss an einer der vier Herzklappen erlitten. Dadurch war die Klappe undicht. „Ich habe überhaupt keine Luft mehr bekommen. Nach zwei Schritten war die Luft raus“, sagt Maria S. Ausserdem hatte sie extreme Wassereinlagerungen. Mit Medikamenten konnte Maria S. nicht mehr weiter therapiert werden. 

Den Brustraum und das Herz zu öffnen, um den Sehnenfaden wieder zu fixieren, sei in dem hohen Alter zu riskant. Doch mutig entschied sie sich für den Eingriff. Dabei wurde ein Katheter über eine Punktion in der Leiste eingeführt und bis zum Herzen gesteuert. Das Ergebnis: Die Mitralklappe ist nun wieder dicht. Eineinhalb Stunden dauerte die Operation. „Es ist toll, dass mit einem so kleinen Eingriff eine solche Wirkung erzielt werden kann“, sagt Maria S. bei ihrer Nachuntersuchung.

Jeder achte OP-Patient im Spital ist 80 Jahre alt oder älter

Auch Frieda N. stand mit ihren 84 Jahre vor der Frage: Soll sie sich in ihrem Alter noch ein künstliches Hüftgelenk einsetzen lassen? Viele rieten ihr von dem Eingriff ab. Selbst ihr Hausarzt fand, dass das in ihrem Alter nicht mehr günstig sei. Sie entscheidet sich schliesslich für die Operation – und ist heute froh. 

Bei dieser Operationstechnik bluten die Patienten kaum, was ihr Herz schont und den Kreislauf. Für alte Menschen die perfekte Operationstechnik. Bettruhe nach der OP ist nicht mehr notwendig. Frau N. konnte sofort nach dem Eingriff aufstehen. Am Tag danach sitzt sie schon am Kaffeetisch und strahlt. In wenigen Tagen wird die 84-Jährige eine Frührehabilitation machen und danach nach Hause gehen. Die Entscheidung zur Operation scheint also richtig gewesen zu sein.

Wo liegen die Gefahren bei einer Operation im Alter

Ältere Patienten haben oft mehrere chronische Erkrankungen, die das Narkoserisiko erhöhen und die Erholung verlangsamen können. Das Immunsystem ist häufig geschwächt, was die Anfälligkeit für Infektionen erhöht. Zudem können Herz-Kreislauf-Komplikationen, wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle, häufiger auftreten. Auch die Wundheilung kann langsamer verlaufen, was zu längeren Spitalaufenthalten und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Komplikationen führen kann. Schliesslich kann es durch die Operation zu kognitiven Beeinträchtigungen, wie Delirium oder Demenzverschlechterung, kommen. Daher ist eine sorgfältige Abwägung und intensive Vorbereitung vor einer Operation bei älteren Menschen besonders wichtig.

Was bei einer OP im Alter aber passieren kann – und erst seit kurzem bekannt ist: Das Gehirn älterer Menschen reagiert sensibler auf Narkosemittel als bisher vermutet. Unbemerkt kann es zur Überdosierung kommen. Das erklärt manche lang- anhaltende Verwirrtheitszustände – auch Stürze – nach einer OP. Insgesamt aber garantieren moderne OP- und Narkosetechniken auch Hochbetagten eine sichere und fast risikofreie OP. Die eigentlichen Gefahren lauern in der Phase nach dem Eingriff. 

Das eigentliche Problem für ältere und gebrechliche Patienten ist ein längerer Spitalaufenthalt. Die Patienten sterben selten während der Operation selbst oder der Narkose. Sondern erst danach durch Komplikationen. Gerade Bettruhe ist im Alter gefährlich.

Ursache für Komplikationen bei älteren Menschen nach Operationen 

Die Ursachen für Komplikationen bei älteren Menschen nach Operationen im Spital sind vielfältig und umfassen sowohl körperliche als auch medizinische Faktoren:

  • Mehrere chronische Erkrankungen: Ältere Patienten leiden häufig unter mehreren chronischen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herzkrankheiten, die das Risiko von Komplikationen während und nach der Operation erhöhen.
  • Schwächeres Immunsystem: Mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem schwächer, was die Anfälligkeit für Infektionen erhöht, insbesondere nach einer Operation, wenn der Körper ohnehin geschwächt ist.
  • Reduzierte Organfunktion: Organe wie Herz, Nieren und Lunge funktionieren bei älteren Menschen oft nicht mehr optimal, was das Risiko von Organversagen während und nach der Operation erhöht.
  • Schlechtere Wundheilung: Die Regenerationsfähigkeit des Körpers nimmt mit dem Alter ab, was zu einer langsameren und oft problematischeren Wundheilung führt. Dies kann die Gefahr von Wundinfektionen und anderen Komplikationen erhöhen.
  • Medikamentenverträglichkeit: Ältere Menschen nehmen häufig mehrere Medikamente ein (Polypharmazie), was das Risiko von Wechselwirkungen und Nebenwirkungen erhöht, die den Verlauf der Operation und die Genesung negativ beeinflussen können.
  • Eingeschränkte Mobilität: Vorbestehende Bewegungseinschränkungen können die Mobilisierung nach der Operation erschweren, was das Risiko von Thrombosen, Lungenentzündungen und Dekubitus (Wundliegen/ Druckgeschwüren) erhöht.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Demenz oder andere kognitive Beeinträchtigungen können die Betreuung nach der Operation erschweren, da betroffene Patienten Anweisungen möglicherweise nicht verstehen oder befolgen können, was das Risiko von Delirium und anderen Komplikationen erhöht.
  • Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen: Das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Probleme ist bei älteren Patienten höher, insbesondere unter dem Stress einer Operation.

Diese Faktoren erfordern eine sorgfältige Planung und umfassende Betreuung vor, während und nach der Operation, um die Risiken zu minimieren und die Genesung zu fördern.

Darauf sollten Patienten und Angehörige bei einer Operation im Spital Krankenhaus besonders achten

Bei einer Operation im Spital sollten Patienten und Angehörige besonders auf folgende Aspekte achten:

Detaillierte medizinische Informationen:
  • Verstehen Sie die Diagnose, den Zweck und die Details der geplanten Operation.
  • Fragen Sie nach den Risiken, Vorteilen und möglichen Komplikationen des Eingriffs.
Medikamentenmanagement:
Gesundheitszustand und Anamnese:
  • Stellen Sie sicher, dass das medizinische Team über alle bestehenden Gesundheitsprobleme, Allergien und frühere Operationen informiert ist.
Vorbereitungen vor der Operation:
  • Folgen Sie den Anweisungen zur Vorbereitung auf die Operation, einschliesslich Ernährung, Flüssigkeitszufuhr und Medikamenteneinnahme.
  • Sorgen Sie für eine gute körperliche Verfassung durch angemessene Bewegung und Ernährung vor der Operation.
Betreuung nach der Operation:
  • Planen Sie die Pflege und Rehabilitation nach der Operation im Voraus, einschliesslich notwendiger Hilfe zu Hause und der Organisation von Physiotherapie.
  • Achten Sie auf Anzeichen von Infektionen, Thrombosen und anderen Komplikationen und informieren Sie sofort das medizinische Team, wenn solche Anzeichen auftreten.
Hygiene und Infektionsprävention:
  • Stellen Sie sicher, dass strenge Hygienemassnahmen im Spital eingehalten werden, um Infektionen zu vermeiden.
  • Achten Sie auf die Hygiene der Wunde nach der Operation.
Ernährung und Flüssigkeitszufuhr:
  • Befolgen Sie die Ernährungsrichtlinien des Arztes vor und nach der Operation, um die Heilung zu unterstützen.
  • Stellen Sie sicher, dass der Patient ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.
Schmerzmanagement:
  • Besprechen Sie den Plan zur Schmerzbehandlung mit dem medizinischen Team und stellen Sie sicher, dass der Patient Zugang zu geeigneten Schmerzmitteln hat.
Mobilität und Rehabilitation:
  • Achten Sie auf die frühzeitige Mobilisierung nach der Operation, um Komplikationen wie Thrombosen und Lungenentzündungen zu verhindern.
  • Unterstützen Sie den Patienten bei den Übungen und Anweisungen des Physiotherapeuten.
Emotionale Unterstützung:
  • Bieten Sie emotionale Unterstützung und Verständnis für die Ängste und Sorgen des Patienten vor und nach der Operation.
  • Helfen Sie dem Patienten, positiv zu bleiben und motivieren Sie ihn zur aktiven Teilnahme an der Genesung.
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Durch sorgfältige Planung, Kommunikation und Unterstützung können Patienten und Angehörige dazu beitragen, das Risiko von Komplikationen zu minimieren und die Genesung nach einer Operation zu fördern. 

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